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Der neue Schärfautomat

SHZ Artikel von Wilhelm Van de Loo

Das Skalpell dient häufig als Beispiel für ein Instrument, das präziseste Schnitte ermöglicht, weil es extrem scharf ist. Höchste Genauigkeit erreicht auch der neue Schärfautomat, der seit kurzem in der Werkstatt des Schärfdienstes Angeln in Dollerup steht. Nach Aussage von Inhaber Oliver Bohn arbeitet diese Maschine nicht nur schneller als andere in seinem Betrieb, sondern auch sehr viel exakter. Sie kann Kreissägeblätter mit einer Genauigkeit von 20 bis 30 μm schärfen. Der griechische Buchstabe μ, ausgesprochen als „mü“, steht für die Einheit „Mikrometer“ und bezeichnet den millionstel Teil eines Meters oder den tausendstel Teil eines Millimeters.
Kreissägeblätter, die Schnitte mit dieser Genauigkeit ermöglichen, werden vor allem in der Möbelfertigung verwendet. Sie sind mit einem Hartmetall bestückt, für das landläufig der Begriff „Widia“ gebräuchlich ist. Im Jahre 1926 von der Firma Krupp entwickelt, ist es unter diesem geschützten Markennamen bekannt.
Er ist abgeleitet von hart „WIe DIAmant“ und kommt auch bei Bohrern zum Einsatz. Sägeblätter dieser Art sind sehr teuer. Daher lohnt es sich stets, sie nicht wegzuwerfen, wenn sie stumpf geworfen sind, sondern sie zu schärfen. Und genau darauf hat sich der Betrieb spezialisiert.

Sägeblatter mit bis zu 840 Millimeter Durchmesser

Das neue Gerät befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse und wird über ein Bedienpaneel computergestützt gesteuert. So kann es eingestellt werden auf Sägeblätter mit einem Durchmesser von 80 bis 840 Millimeter für das Schneiden von Stahl, NE- (Nichteisen-) Metallen wie Aluminium und Kupfer sowie für Kunststoffe oder Knochen (in Schlachthöfen).
Bedeutsam dabei ist, wie Bohn hervorhob, „dass die Sägeblätter für die verschiedenen Anwendungsgebiete ganz unterschiedlich gezahnt sind und jeweils eine individuelle Schärftechnik erfordern.“ Zur Einweisung in die Bedienung der neuen Maschine war Servicetechniker Theo Fackler mehrere Tage vor Ort. Er ist Mitarbeiter der Herstellerfirma Vollmer in Biberach an der Riß, einem schwäbischen Familienunternehmen, das Weltmarktführer für Maschinen dieser Art ist.
Der Schärfdienst Angeln, 1972 von Axel-Willi Bohn gegründet und 2019 von dessen Sohn Oliver, dem ersten Schneidwerkzeug-Mechanikermeister in Schleswig-Holstein, übernommen, kann nun sein Angebot ausweiten. Mit einem Hol- und Bringservice, der im wöchentlichen Turnus feste Sammelstellen anfährt, deckt er zwei Drittel des Landes und den südlichen Teil des dänischen Jütlands ab.